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Mihrimah hat viele Gesichter. Wie lässt sie sich in einen Moment einfangen? Sie besteht gleichsam wie aus vielen Wesen, so vielen an der Zahl wie ihre Tänze, jedes einmalig. Jeder Tanz ist ein eigenes Portrait wert. Es ist nicht möglich, in nur einem Bild, in nur einer Skulptur zu erzählen, was Mihrimah ist. Geflügelte Göttin Isis, wilde Zigeunerin voller Inbrunst in Freude und Trauer, Weiblichkeit im Dialog mit dem Säbel, französisches Mädchen, verletzt und traurig aber voller Hoffnung und Lebenskraft. Wie schafft sie es nur, alle diese Wesen in sich zu tragen? Mihrimahs Tanz ist eine Erzählung, sie tanzt Leben vor, Gedanken und Erfahrungen. Und Tanz ist eine Form ihres Lebens.
Wir haben uns auf Burg Randeck beim Schäferfest kennen gelernt. Mihrimahs temperamentvoller Zigeunertanz, barfuss im Burghof, hat mich so inspiriert, dass ich angefangen habe, sie zu zeichnen und zu modellieren.
Mit meinen Werken möchte ich erzählen, schon in meiner Sprache – der Sprache der bildenden Kunst, was ich spüre, wenn ich sehe, wie Mihrimah tanzt.
Mihrimah Ghaziya (Marie Ravet)
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